Detektor Radio

Empfänger aus der Frühzeit der Radiotechnik

Ein Bastelprojekt

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Detektor Schaltplan Detektor



















Bis auf einen 2000Ω-Kopfhörer habe ich noch alle Teile in meiner Bastelkiste. Spule, Kondensator und eine Germaniumdiode! Diese drei Dinge sind das Herz eines Radioempfängers. Der klassische Detektor kommt ohne Batterie aus. Die elektrische Energie, die im Hörer in Schall umgesetzt wird, stammt ausschließlich vom Sender und ist empfangene Energie. Ich habe zuerst den klassischen Detektorempfänger gebaut und später noch einen Transistorverstärker hinzugefügt.
Germaniumdiode Die Germaniumdiode! Beim Gleichrichten spielt die Schwellenspannung der Diode eine bedeutende Rolle, denn über die Diode fließt ja auch in Durchlaßrichtung nur dann ein Strom, wenn die angelegte Spannung die Schwellenspannung der Diode überschreitet. Daher ist für diese Gleichrichtung eine Germaniumdiode (AA112) mit ihrer niedrigen Schwellenspannung (0,2V) erforderlich.

Kopfhörer Der Kopfhörer muss hochohmig sein. Einen 2000 Ohm Kopfhörer besitze ich nicht und diese sind schwer zu bekommen. Als Ersatz können kleine Kristallkopfhörer benutzt werden. Für den Anschluss am Detektor muss ein 68 bis 100 kΩ Widerstand parallel geschaltet werden. Bei der Firma Conrad Elektronik kann man so einen Kopfhörer für 3.- Euro kaufen.






Drehkondensator Drehkondensator 500pF. Wird eine Sendereinstellung bei sehr eng beieinander liegenden Sendefrequenzen erforderlich, so kann der normale Drehwinkel von 180 Grad von Drehkondensatoren für eine manuelle Abstimmung zu grob sein. In solchen Fällen erfolgt der Antrieb über ein möglichst spielfreies Untersetzungsgetriebe. Mein Drehkondensator besitzt so ein Getriebe und verfügt über eine einstellbare Kapazität von 2 x 280pF.











Detektor Spule Die Spule. Wenn ich mit einem Drehkondensator 500pF den gesamten Mittewellenbereich überstreichen will, benötige ich eine Schwingkreisinduktivität von L=180µH. Als Spulenkörper dient eine Toilettenpapier-Papprolle. Wie viel Windungen brauche ich? Bei zylindrischen Luftspulen berechnet man die Induktivität nach der Formel: Formel Induktivität1
L = Induktivität in µH
N = Windungszahl
d = Durchmesser der Spule in cm
l = Länge der Spule in cm

Die Formel nach N umformen: Formel Induktivität2





Formel Induktivität3 Die Spule muss sechzig Windungen haben. Damit ich auch richtig experimentieren kann, habe ich neun Anzapfungen zu je fünf Windungen vorgesehen. Ein geduldig optimierter Detektor ist erstaunlich leistungsfähig. Als Spulendraht habe ich lackierten Kupferdraht 0,28 mm Durchmesser genommen. Will man einen Detektor für Kurz- und/oder Mittelwelle bauen, muss man sich den Frequenzbereich anschauen. Anfangs habe ich von einer Spuleninduktivität von 180µH gesprochen. Wie kommt man auf so einen Wert? Die Mittelwelle liegt bei 500 bis 1600 kHz. Ein Drehkondensator mit einer Kapazität von 500pF dient hier als Ausgangsgröße.

Formel Induktivität4 Formel Induktivität5 Mit der Thomsonschen Schwingungsgleichung kann man nun die Induktivität berechnen.
Umformung nach L (Induktivität) ergibt folgende Gleichung:
Nun nimmt man das Programm Excel zur Hilfe und bestimmt für die Mittelwellenfrequenzen die Induktivität. Die obige Rechnerei ist durchaus nicht überflüssig. Einer Spule kann man die Größe ihrer Induktivität nicht ohne weiteres ansehen, und ein Induktivitätsmessgerät wird in der Regel nicht zugänglich sein. Ich will ja nicht ganz blind experimentieren und daher muss ich die Induktivität der Spule wenigstens ungefähr kennen.

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